Annähernd zehn Milliarden Franken haben die Schweizer Privathaushalte im vergangenen Jahr für den Medienkonsum (Inhalte, Zugang und Hardware) ausgegeben. Bei näherer Betrachtung der verschiedenen Mediengruppen offenbaren sich beträchtliche Unterschiede. In der Schweiz werden insgesamt 2509 Presseerzeugnisse gedruckt und verkauft. An den Kiosken stehen zusammen mit den Einfuhren aus dem Ausland permanent rund 3500 Titel zur Verfügung. Da erstaunt es, dass der Schweizer Haushalt für Presseerzeugnisse im Schnitt jährlich nur ca. 600 Franken ausgibt, wobei 62% dieses Volumens auf Abonnemente entfielen und 38% auf den Einzelverkauf. Das Wachstum 2004 betrug insgesamt 0,6 Prozent. Im Einzelverkauf war es mit 1,9 % negativ. Der höchste Anteil der verkauften Auflagen entfällt auf die Kategorie «Tagespresse, regionale Wochenpresse, Sonntagspresse» (Gesamtauflage 3,8 Mio. Ex./ + 1%). Dagegen erlitt die Kategorie «Publikums-, Finanz- und Wirtschaftspresse» (Gesamtauflage 2,6 Mio. Ex.) einen Rückschlag um 3 Prozent. Um 1,8 % zugelegt hat die Spezialpresse (Gesamtauflage 2,7 Mio. Ex).
Für den Verband Schweizer Presse sind SRG und Kabelnetze die grossen Abräumer. Die Studie «medienbudget.ch» beweist, dass die elektronischen Medien allen voran diejenigen der gebührenprivilegierten SRG den Löwenanteil der Schweizer Haushaltausgaben für Medienkonsum abräumen. Allein die Konzessionsgebühren für den Radio- und Fernsehempfang erreichten 2004 fast zwei Drittel des Betrages, der insgesamt für Zeitungen und Zeitschriften ausgegeben wurde. Unter Einschluss der Ausgaben für PayTV-Abonnemente und Radio- und TV-Kabelnetzgebühren 90% der Haushalte sind verkabelt! sind die Ausgaben für die elektronischen Medien (ohne neue Geräte) etwa gleich hoch wie die Aufwendungen für gedruckte Medien. Rechnet man die jährlichen Ausgaben für Geräte-Neuanschaffungen dazu, so liegen sie insgesamt um 36% höher.
Die meisten Ausgaben gehen in den Bereich PC/Internet. Rund 2,3 Milliarden (+ 12,2%) liessen sich Schweizerinnen und Schweizer im Jahr 2004 den privaten Internet-Verkehr kosten. Davon entfielen 1,5 Milliarden (+ 4,3%) auf Hard- und Basis-Software, 444 Millionen (+ 53,6%) auf Breitband-Verbindungen und 385 Millionen (+ 9,5%) auf Internet-Downloads. Nach der Schätzung von Fachleuten gibt nämlich jeder der rund 2,6 Millionen regelmässigen Surfer pro Jahr gegen 150 Franken für Downloads von Musik, Softwareprogrammen, Filmen, DVDs und Videos sowie für Informationen aus Archiven, Datenbanken usw. aus. Ein explosives Wachstum zeigt die Zahl der Breitband-Verbindungen; schon 770 000 private Surferinnen und Surfer leisten sich diesen Komfort. Für PC-Installationen und Hardware-Anschaffungen im Privatbereich gaben die Schweizer 2004 rund 1,5 Milliarden Franken aus.
Mittwoch
06.07.2005