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Mittwoch
06.07.2005

3000 Franken lässt sich ein Schweizer Durchschnittshaushalt seinen Medienkonsum pro Jahr kosten. Total wurden letztes Jahr 9,4 Mrd. Franken für Inhalte, Zugang und Hardware ausgegeben, was gegenüber dem Vorjahr einem Wachstum von 3,5% entspricht. Die erstmals vom Verband Schweizer Presse durchgeführte Studie «medienbudget.ch» zeigt, wie viel Familie Schweizer – manchmal mehr, manchmal weniger gewollt – für ihren Medienkonsum bezahlt. Von jedem Schweizer Medienfranken entfallen 24,7 Rappen auf PC und Internet (Content, Hardware und Access) sowie 22,5 Rappen auf das Fernsehen (Konzessionen, Kabelgebühren, PayTV, Hardware). Für die gedruckte Presse bleiben 20,2 Rappen übrig. Der Rest des Medienfrankens geht an Unterhaltungselektronik (15,5 Rappen), Bücher (9,4 Rappen), Radio (5 Rappen) und Kino (2,7 Rappen). Gar nicht erfreut ist der Verband Schweizer Presse, dass die Schweizer allein für Konzessionen und Kabelnetze mit ihren politisch festgelegten Preisen ein Fünftel mehr ausgeben als für alle Druckmedien zusammen.

Die Studie «medienbudget.ch», die gemäss Schweizer Presse in ihrer Art europaweit einmalig sein dürfte, soll in Zukunft jährlich durchgeführt werden. Erklärtes Ziel ist das Sammeln von verlässlichen Informationen, die auch Veränderungen im Laufe der Zeit zeigen. Das Gesamtbild über Medienausgaben und Grössenverhältnisse auf dem Schweizer Markt soll in die medienpolitische Diskussion eingebracht werden. Die in der Studie verwendeten Zahlen sind für die Leserinnen und Leser des Klein Reports nichts Neues, handelt es sich doch bei «medienbudget.ch» um eine sekundärstatistische Erhebung, die auf bekannte Quellen wie Wemf, Bakom, Billag, Swico, Weissbuch usw. zurückgreift. Die Untersuchung für «medienbudget.ch» wurde von der Kommunikationsberaterin Thérèse Ruedin, früher Projektleiterin der Stiftung Schweizer Werbestatistik, durchgeführt.

Für die Erhebung für «medienbudget.ch» wurden die Bereiche Content (Abonnemente, Einzelverkauf, Konzessionsgebühren), Access (Gebühren, Kabelnetze, Breitband-Verbindungen) und Hardware im Privatbereich berücksichtigt. Entsprechend dem Konsumverhalten in privaten Haushalten werden Aufwändungen für Datenträger (CD-ROMs, DVD usw.) und Hardware als Konsumausgaben betrachtet, jedoch keine Abschreibungs-Aspekte berücksichtigt. Leider nicht in «medienbudget.ch» enthalten sind die Ausgaben für Mehrwertdienste wie SMS, Klingeltöne und dergleichen, weil die Telekom-Unternehmen die Herausgabe von Daten verweigerten. «Daraus kann geschlossen werden, dass es sich bei den Mehrwertdiensten um ein bedeutendes Geschäft mit starkem Wachstum handelt», meint der Verband Schweizer Presse.