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Montag
06.12.2004

Noch am diesjährigen RadioDay in Zürich war sich die ganze Schweizer Branche mehr oder weniger einig, dass sich das digitale Radio DAB (Digital Audio Broadcasting) rasch verbreiten werde, wenn einmal die Finanzierung für den Aufbau des Sendernetzes geregelt sei. Doch jetzt beginnt sich Widerstand zu regen. So hat der Medienrat der Medienanstalt Berlin-Brandenberg (MABB) soeben vorgeschlagen, den bisherigen DAB-Ansatz in Deutschland abzubrechen, was zweifellos auch Auswirkungen auf die Schweiz hätte. Die MABB ist mit dem schweizerischen Bakom zu vergleichen, da es die Programmorganisation und -aufsicht der privaten Radios in Berlin und Brandenburg ausübt und über die Zulassung von Frequenzen entscheidet.

DAB sei «immer wieder hinter den Erwartungen zurückgeblieben», kritisiert die MABB in ihrer Stellungnahme. Mit den gegenwärtig verfügbaren Geräten und Frequenzen könne nicht einmal die Zahl der bisher über UKW verbreiteten Programme über DAB ausgestrahlt werden. Und der Empfang innerhalb von Gebäuden sei schlechter als bei UKW. Da mit dem bisherigen Ansatz «keine Besserung» zu erwarten sei, sei es vernünftiger die Übung abzubrechen und auf andere digitale Radiotechnologien umzuschwenken. Konkret nennt die MABB die DAB-Weiterentwicklung DMB (Digital Multimedia Broadcasting) und die aus DVB-T hervorgegangene DVB-H-Technik für Handheldgeräte. Wörtlich betont die Medienanstalt: «Die MABB wird bei allen anderen Beteiligten für diese Lösung werben, und daran mitwirken, dass bis zur Internationen Funkausstellung 2005 eine Konzeption für eine neue Lösung entwickelt wird.» - Die Stellungnahme der MABB im Wortlaut: MABB - Mehr dazu: RadioDay: DAB war wichtigstes Gesprächsthema und SRG SSR idée suisse mit mehr Programmen auf DAB