Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann rief am Donnerstag am SwissMediaForum die anwesenden Medienschaffenden dazu auf, auf Qualität zu setzen. «Direkte Demokratie braucht Qualitätsmedien und umgekehrt», erklärte er. Er sei sich bewusst, dass die Medienbranche mitten im Umbruch stehe. Gerade im Onlinebereich verdiene noch kaum jemand richtig gutes Geld. «Ich bin überzeugt, dass gerade in einem solchen Umfeld Erfolg hat, wer auf Qualität und Innovation setzt. Das gilt gleichermassen für digitale und analoge Medien», so Schneider-Ammann. Das gelte für den Boulevard ebenso wie für Medien, die sich an ein elitäres Publikum richten. Entscheidend seien neben dem Preis-Leistungs-Verhältnis sechs Qualitätskriterien.
«Meiner Meinung nach müssen die folgenden sechs Kriterien erfüllt sein: 1. Objektivität: Die Berichterstattung orientiert sich an Fakten. Tatsachen und Ereignisse werden sachgerecht dargestellt. 2. Korrektheit: Die Berichterstattung muss fehlerlos und ausgewogen sein. 3. Unabhängigkeit: Niemand, das heisst weder Eigentümer noch Mächtige noch Inserenten, nimmt Einfluss auf die Berichterstattung. 4. Vielfältigkeit: Die Themenauswahl ist gewichtet nach objektiven Kriterien. Die Vielfalt der Ereignisse und Ansichten muss zum Ausdruck kommen. 5. Verständlichkeit: Die Berichterstattung ist verständlich, logisch aufgebaut und spannend gemacht. 6. Konstanz: Die Berichterstattung zeichnet sich durch konstante Qualität aus.»
Wer seine Arbeit auf diese Qualitätskriterien hin ausrichte, hat gemäss Bundesrat Schneider-Ammann auf lange Sicht gegenüber der Konkurrenz die Nase vorn.