Der New Yorker Journalismus-Professor Jeff Jarvis fordert von den Medien, sich ein Beispiel an Google, Twitter und Facebook zu nehmen. Sie sollen einen Journalismus schaffen, «der nicht nur spricht, sondern auch zuhört».
Für manchen Medienmanager und Journalisten wird es immer noch starker Tubak sein, was Jeff Jarvis an der diesjährigen Scoopcamp in Hamburg forderte, gerade nachdem ihn die Organisatoren der «Innovationskonferenz für Medien» mit einem Award geehrt hatten.
Laut dem Medienexperten von der City University of New York dürfen die digitalen Plattformen nicht als Verursacher für die schrumpfenden Einnahmen und Auflagen der Medien kritisiert werden.
Denn Google, Twitter und Facebook seien nicht dafür erfunden worden, um über Nachrichten zu informieren. Es sei vielmehr der «Mangel an vergleichbaren Angeboten» gewesen, der viele User dazu gebracht hätte, Inhalte auf digitalen Plattformen zu teilen und zu diskutieren.
Klassische Medien sollten sich daher ein Beispiel an ihnen nehmen und selbst mehr digitale Angebot schaffen, die informieren und Austausch ermöglichen. «Nur so kann der öffentliche Diskurs verbessert werden», so der Medien-Professor, der per Video aus New York zugeschaltet war.
Jetzt sei der Moment, die Medien radikal zu hinterfragen und einen neuen Journalismus aufzubauen, «der nicht nur spricht, sondern auch zuhört».
Jarvis nennt dies «build something new».