Die von den USA gestützte Übergangsregierung auf der Karibikinsel Haiti hat die Medien des Landes stark unter Druck gesetzt. Durch Ministerratsbeschluss wurden vergangene Woche scharfe Sanktionen gegen Medien und Journalisten verhängt. Die Sanktionen betreffen Medien, die «das Recht auf freie Meinungsäusserung missbrauchen» und «Banditen Vorschub leisten». Der Generalsekretär der haitianischen Journalistenvereinigung, Guy Delva, prangerte in einer Protesterklärung die Sanktionen an. Er sehe diese als «sehr ernste Bedrohung der Pressefreiheit» an. Die Regierungsbeschlüsse seien rechtswidrig, sagte Delva. Die Regierung in Port-au-Prince amtiert seit der Entmachtung und Zwangsexilierung von Präsident Jean-Bertrand Aristide im Vorjahr. Haiti hatte schon früher Kritik für die Gewalt gegen Medienschaffende geerntet. Im April 2003 hatten 21 Radiosender in Haiti ihr Programm für einen Tag unterbrochen, um gegen die häufigen Übergriffe gegen Journalisten zu protestieren.
Montag
08.08.2005