Wer`s wohl ahnte, aber nicht wusste, erhielt Gewissheit: Der Zukunftsforscher Matthias Horx aus Frankfurt stellte die Megatrends der Zukunft vor. Gemeint waren damit der gesellschaftliche Wandel und seine Folgen. An oberster Stelle seiner Trendcharts stehen die Frauen. Hatten im Jahr 1910 nur 3 Prozent der Frauen Abitur in Deutschland, waren es 2000 rund 50 Prozent. Dies sei ein globaler Trend, meinte der Autor des Buches «Wie wir leben werden».
Sichtlich amüsiert berichtete Horx, dass in Norwegen von drei hoch gebildeten Personen zwei Frauen seien, und fragte das Publisuisse-Publikum im Fernsehstudio listig-verschmitzt: «Glauben Sie, dass wir eine Finanz- und Wirtschaftskrise hätten, wenn Frauen das Sagen gehabt hätten?» Die Antwort lieferte er gleich mit: «Männer haben ein anderes Risikoverhalten.» Und was dabei herauskam, erlebten wir in den letzten Monaten. Seine gesellschaftlichen Analysen waren hoch interessant und wertvoll für die Werbewirtschaft. Es seien hier nur Stichworte wie Individualisierung infolge veränderter Haushaltsstrukturen, Downaging («vom Alters-Schicksal zum Life-Design») oder Technolotion angeführt.
Horx wies auch darauf hin, dass die jungen Menschen heute zwei bis drei Berufe erlernen oder erarbeiten würden und dass verschiedene Altersgruppen verschiedene Ansprüche, Erwartungen und Lebenstile hätten. In diesem Zusammenhang seien die CommuniTeens (die Internetgeneration), die Inbetween (mit ihrer flexiblen Unsicherheit), die urbanen Hedonisten mit Kids, die Tiger Lilies (starke Frauen um die 50 mit unbegrenzter Aktivität), die Greyhopper und die Super Grannys erwähnt.
Was das für die Zukunft bedeutet? Die Medien müssen unterschiedliche Bedürfnisse bedienen. Die einen Konsumenten wollen Wissen oder Unterhaltung, andere wollen das Medium selber steuern (Interaktion) oder suchen mittels Medien Verbindungen und Vernetzungen.
Dienstag
28.04.2009