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Donnerstag
11.07.2002

Um 262 Millionen oder 7,06 Prozent sind im ersten Halbjahr 2002 die Werbeeinnahmen der deutschen Fernsehsender im Vergleich zum Vorjahresabschnitt zurückgegangen, berichtet die Fachpublikation «Werben & verkaufen». Insgesamt nahmen nach den aktuellen Zahlen der Baden-Badener Media-Control die privaten und öffentlich-rechtlichen Stationen 3,451 Milliarden Euro ein. Marktführer bleibt mit Brutto-Werbeumsätzen von 986 Millionen Euro weiterhin RTL, allerdings kamen 105 Millionen Euro oder 9,6 Prozent weniger in die Kassen des Kölner Senders. Dahinter rangiert ProSieben mit 712 Millionen (minus 34 Millionen oder 4,61 Prozent), gefolgt von Sat.1 (minus 3,47 Prozent).

Mit dem grössten Rückgang hat der Nachrichtensender n-tv zu kämpfen, der im Jahresvergleich 32,42 Prozent der Brutto-Einnahmen verlor und nur noch 33 Millionen Euro einspielte. Starke Negativtendenzen gab es auch bei den Münchnern von Kabel 1, die auf 187 Millionen Euro kommen (minus 9,07 Prozent), beim Sender RTL II mit 186 Millionen Euro (minus 24,31 Prozent) im ersten Halbjahr und Super RTL mit einem Werbevolumen von insgesamt 67 Millionen Euro (minus 8,71 Prozent).

Media Control errechnete auch für ARD und ZDF Rückgänge: Die Mainzer haben 19,96 Prozent weniger und insgesamt 86 Millionen Euro eingenommen, die ARD kommt auf 9,47 Prozent weniger und 97 Millionen Euro. Aufwärtstrend hingegen beim DSF, bei Viva und bei Neun Live: Das Deutsche Sportfernsehen verzeichnete ein Plus von 9,26 Prozent auf 95 Millionen Euro, Viva eines von 22,2 Prozent auf 65 Millionen Euro. Der Mitmachsender Neun Live steigerte die Werbeeinnahmen um 57,3 Prozent auf acht Millionen Euro. Nach Angaben von Media Control hat bei den kleineren Sendern vor allem die Werbung für Erotik-Hotlines zum steigenden Werbevolumen beigetragen.