Die EU-Staaten haben am Freitag grünes Licht gegeben: Die Schweizer Filmschaffenden können auch am neuen EU-Filmförderprogramm Media 2007 voll berechtigt teilnehmen. Unterzeichnet wird das Media-Abkommen Ende kommender Woche. Die Unterzeichnung werde auf Botschafterebene erfolgen, erklärte der zuständige Experte der Schweizer Mission in Brüssel. Es handle sich dabei um eine Formsache. Der Bundesrat hatte die Botschaft über die Erneuerung des Media-Abkommens mit der EU bereits vergangenen Freitag ans Parlament überwiesen. Darin beantragte er zugleich einen Verpflichtungskredit von insgesamt 67,4 Millionen Franken für die Jahre 2007 bis 2013, rund 10 Millionen pro Jahr also. Mit dem Abkommen werden laut dem Bundesrat Marktchancen und internationale Verbreitung des Schweizer Films verbessert.
Insgesamt verfügt das EU-Media-Programm über ein Gesamtbudget von 755 Millionen Euro (1,245 Milliarden Franken). Ziel ist die Förderung von Entwicklung, internationalem Vertrieb und Vermarktung europäischer Filme, die sich auf Grund der kulturellen und sprachlichen Vielfalt mit den Schwierigkeiten eines fragmentierten Marktes konfrontiert sehen. Die letzte Generation des Media-Programmes 2001-2006 ermöglichte die Förderung von rund 8000 Produktionen aus 30 Ländern. Die Hälfte der heute in den Kinos gezeigten europäischen Filme kommt in den Genuss dieser gemeinschaftlichen Hilfe.
Eine Teilnahme an Media 2007 steht unter der Voraussetzung, dass die Schweiz ab November 2009 eine weitere Bestimmung der EU-Richtlinie «Fernsehen ohne Grenzen» anwendet. Damit würden für Werbefenster ausländischer Sender, die sich an ein Schweizer Publikum richten, neu nicht mehr Schweizer Recht, sondern die nationalen Vorschriften des Herkunftslandes des Senders gelten. Dies betrifft beispielsweise die Zulassung von Alkohol- oder politischer und religiöser Werbung, was eine Anpassung des schweizerischen Radio- und Fernsehgesetzes (RTVG) durch das Parlament erfordert. Die Schweiz wird daher einen entsprechenden Vorbehalt bei der Unterzeichnung machen. - Siehe auch: Arbus Schweiz bekämpft das Media-Abkommen Schweiz/EU
Samstag
29.09.2007