Der wochenlange Bieterstreit zwischen den US-Telecomkonzernen Verizon und Qwest um den Konkurrenten MCI ist zu Ende. MCI entschied sich am Dienstag für die nachgebesserte Offerte von Verizon. MCI ist die Nachfolgegesellschaft der wegen Bilanzfälschungen und der darauf folgenden Insolvenz in die Schlagzeilen geratenen WorldCom. Verizon zahlt nun 23.10 Dollar je Aktie, davon 8.35 Dollar in bar. Die von MCI gezahlte Bardividende in Höhe von 40 Cent pro Aktie ist darin noch nicht enthalten. Durch die verbesserte Barkomponente seien die MCI-Aktionäre besser gegen einen möglichen Kursverfall der Verizon-Aktien abgesichert, hiess es.
Gleichzeitig wurde eine Vertragsstrafe von 240 Mio. Dollar vereinbart, sollte MCI nicht zu dem Geschäft stehen. Für seinen Aufwand soll Verizon zudem bis zu 10 Mio. Dollar erhalten. Damit hat sich MCI gegen das höhere Angebot von Qwest entschieden. Qwest hatte das Angebot zuletzt von 8 Mrd. auf 8,4 Mrd. Dollar erhöht und ebenfalls die Barkomponente aufgestockt. Die neue Verizon-Offerte wiederum hat einen Wert von etwa 8 Mrd. Dollar. Ursprünglich hatte der Konzern 20.75 Dollar je Anteil, oder 6,7 Mrd.. Dollar geboten.
Mitte Februar hatte MCI bereits das Übernahmeangebot von damals noch etwa 6,7 Mrd. US-Dollar von Verizon angenommen. Die Vereinbarung mit Verizon liess aber neue Verhandlungen für den Fall eines besseren Angebots zu. Daraufhin preschte Qwest mit einer höheren Offerte vor. Das MCI-Management favorisierte aber weiter eine Übernahme durch Verizon. Den Ausschlag gaben dabei vor allem die höhere Finanzstärke und die günstigeren Wachstumsaussichten von Verizon, der Nummer 1 auf dem US-Markt für Ortsgespräche. Siehe auch Qwest erhöht Übernahmeangebot für MCI
Dienstag
29.03.2005