Springer-Chef Mathias Döpfner sucht die Sorge um die Meinungsvielfalt in Deutschland angesichts der Übernahme des grössten Fernsehkonzerns ProSiebenSat.1 zu zerstreuen. Solche Befürchtungen seien nicht angemessen. «Wir sind ein bürgerliches, liberales Haus, liberaler als viele unserer Wettbewerber - und weil wir anders sind als der deutsche Meinungs-Mainstream, vielen ein Dorn im Auge.» Das sagte Döpfner im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel».
Viele hätten, wenn es um Springer gehe, alte Klischees oder Feindbilder im Kopf. «Parteipolitische Missionsarbeit könnten wir uns gar nicht leisten, das würden uns unsere Investoren nicht durchgehen lassen», sagte Döpfner weiter. Zu Befürchtungen, die Zeitungen und Programmzeitschriften könnten den künftig zum Konzern gehörenden Sendern Pro Sieben und Sat.1 den Vorzug vor Programmen der Konkurrenz wie RTL geben, sagte Döpfner: «Glauben Sie, der Chefredakteur der `Bild`-Zeitung würde sich von mir sagen lassen, über welche Sendungen er berichten soll?» Siehe auch: WDR-Intendant sieht Gefahren für Öffentlich-Rechtliche durch ProSiebenSat.1-Deal
Sonntag
14.08.2005