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Sonntag
12.03.2006

Bei Spaniens staatlichem Radio und Fernsehen (RTVE) soll angesichts von fast 7,6 Mrd. Euro Schulden rund ein Drittel der Arbeitsplätze gestrichen werden. Rund 3000 Personen sollen ihre Stelle verlieren. Nachdem am Freitag in Madrid vorgestellten Sanierungsplan werden von den bislang etwa 9000 Beschäftigten nur noch 6000 übrig bleiben. Besonders hart treffen die Einsparungen das Staatsfernsehen (TVE), wo mehr als 2000 Jobs wegfallen sollen. Die Gewerkschaften kündigten Widerstand an. Die konservative Opposition kritisierte, mit dem Sanierungskonzept sei das Todesurteil des staatlichen Rundfunks in Spanien unterzeichnet worden.

Die Regierung erklärte dagegen, nur mit einer umfangreichen Umstrukturierung sei das Überleben von RTVE zu sichern. Angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch neue Privatsender müsse insbesondere das Staatsfernsehen mit seinen beiden landesweiten Programmen umdenken. Eine Sanierung von Radio Televisión Española (RTVE) wird schon seit Jahren sowohl von den jetzt regierenden Sozialisten (PSOE) als auch von der oppositionellen Volkspartei (PP) gefordert. Beide grossen Parteien werfen sich gegenseitig vor, in ihrer jeweiligen Regierungszeit den staatlichen Rundfunk als Propagandamittel eingesetzt und den notwendigen Abbau des aufgeblähten Personalstands aus politischem Kalkül hinausgeschoben zu haben.