Content:

Mittwoch
06.08.2008

Die Verursacher des Mails vom Dienstag, in dem ein Informatiker aus Wallisellen seinen Selbstmord ankündigte und Todesdrohungen aussprach, scheinen eruiert. Bei den gefälschten Mails handelte es sich offensichtlich um eine gezielte Vergeltungsmassnahme von Internetkriminellen aus Osteuropa, wie Marc Henauer von der Eidgenössischen Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani) zu einem Bericht des «Tages-Anzeigers» sagte. Bei der Kantonspolizei Zürich gingen am Dienstag deswegen Hunderte von Anfragen ein.

Der junge Informatiker berichtet seit Anfang Jahr in einem Blog über aktuelle Gefahren im Internet und warnt vor Spam- und virenverseuchten Mails. Unter anderem informierte er über gefälschte Mails internationaler Unternehmen, die eine Trojaner-Software enthielten. Auf diesem Weg hatten offenbar osteuropäische Banden wiederholt versucht, an die Online-Bank-Zugangsdaten der Adressaten zu gelangen.

Dass in Spam-Mails die Namen lebender Personen genannt werden, sei zwar nicht neu, sagte Marc Henauer. Eine derartige Vergeltungsmassnahme sei allerdings in der Schweiz einzigartig. Bislang sei es den Kriminellen immer nur darum gegangen, schädliche Mails unter die Leute zu bringen.