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Freitag
20.10.2006

Aus dem Umstand, dass Tamedia-CEO Martin Kall mehrere Verwaltungsratsmandate abgegeben hat, hat das Medienmagazin «Klartext» in seiner neuesten Ausgabe zwei mögliche Gerüchte abgeleitet. Kall wolle nach Deutschland zurückkehren, sei Erklärung Nummer eins; Kall wolle sich freispielen, um die Expansion der Tamedia ins Ausland anzupacken, sei die andere Interpretationsmöglichkeit. Der Klein Report kann das Rätselraten hiermit beenden: Martin Kall ist Kronfavorit für eine Top-Funktion bei der «Süddeutschen Zeitung», wie dem Klein Report an der Verlegertagung in St. Moritz aus hunderprozentig zuverlässiger Quelle zugetragen worden war. Selbstverständlich gibts dazu keine Bestätigungen, bis es so weit ist. «Gerüchte kommentieren wir grundsätzlich nicht», war dem «Klartext» an der Zürcher Werdstrasse beschieden worden, und aus München tönte es analog: «Zu Personalien äussern wir uns nicht, bevor sie hieb- und stichfest sind», sagte Sebastian Berger vom Süddeutschen Verlag am Freitag zum Klein Report. Der Arbeitsplatzwechsel von Martin Kall von der Limmat an die Isar soll im kommenden Frühjahr stattfinden, parallel mit dem Wechsel des Verwaltungsratspräsidiums von Hans Heinrich Coninx zu Pietro Supino.

Martin Kall hatte im April 2002 seine jetzige Stelle angetreten, nachdem er vorher beim Ringier-Verlag für die Konzernbereiche Europa und Zeitschriften zuständig gewesen war. Diesen Sommer gab er bei der Tamedia die VR-Präsidien der Tamedia-Töchter Belcom AG, Radio 24 AG und Waser Druck AG ab. «Es ist bei der Tamedia üblich, dass Gesellschaften, die zu 100 Prozent im Besitz des Unternehmens sind, von den zuständigen Bereichsleitern selbstständig geführt werden», kommentierte Christoph Zimmer, interimistischer Leiter der Unternehmenskommunikation, diesen Vorgang gegenüber dem «Klartext» - worauf sich der «Klartext» zu Recht wunderte, weshalb diese Autonomie «ausgerechnet diesen Sommer» gegeben worden war. - Siehe auch: Hans Heinrich Coninx übergibt 2007 Tamedia-VR-Präsidium an Pietro Supino