Zum ersten Mal widmen die Solothurner Filmtage das Programm «Rencontre» einer Schweizer Schauspielerin: der gebürtigen Baslerin Marthe Keller. Im Januar 2012 präsentiert sie in Solothurn ihre filmischen Highlights und berichtet vor Ort über ihre Erfahrungen im Laufe ihrer langjährigen internationalen Karriere. «Marthe Keller ist eine der wenigen Schweizer Leinwandstars, die auch in Hollywood grosse Erfolge feierten», begründete das Filmfestival am Donnerstag seinen Entscheid.
Nach verschiedenen Engagements im deutschen Fernsehen feierte die heute 66-Jährige ihr Leinwanddebüt im Film «Le diable par la queue» (1968) an der Seite von Yves Montand. Mit den französischen Fernsehserien «Arsène Lupin» (1971) und «La demoiselle d`Avignon» (1972) wurde sie in ganz Europa bekannt. 1976 wurde Marthe Keller von John Schlesinger für den Film «Marathon Man» engagiert, nachdem er sie im Theater in Paris gesehen hatte. Für ihre Rolle der Elsa an der Seite von Dustin Hoffman erhielt sie eine Nominierung für den Golden Globe als beste Nebendarstellerin.
In «Black Sunday» (1977) von John Frankenheimer verkörperte sie eine Terroristin, in Billy Wilders «Fedora» (1977) eine Diva und in «Bobby Deerfield» (1977) spielte sie die weibliche Hauptrolle an der Seite von Al Pacino. Weitere Erfolge feierte Keller in den 90er-Jahren mit «Elles» (1997) oder im Melodram «L`école de la chair» (1998) mit Isabelle Huppert. Zuletzt war Marthe Keller unter anderem in Clint Eastwoods «Hereafter» (2010) oder Bouli Lanners «Les géants» (2011) zu sehen.
Bis heute hat die gebürtige Baslerin in über 90 Filmen mitgewirkt und pendelt als Theater-, Film- und Fernsehdarstellerin, Sprecherin und Opernregisseurin zwischen der Schweiz, Paris und New York. Als einen Höhepunkt ihrer Karriere bezeichnete Marthe Keller einmal die Arbeit mit Marcello Mastroianni, mit dem sie mehrere Male vor der Kamera stand. Für ihre erste Rolle in einem Schweizer Film, «Fragile» von Laurent Nègre, wurde Marthe Keller 2006 mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnet.