Wenige Minuten nach dem Abspann sprach der Klein Report am Sonntagabend mit dem frisch gebackenen TV-Star und erprobten Zeitschriftenverleger Jürg Marquard über seinen Einstand als Moderator und Ko-Produzenten der Reality-Soap «Traumjob» in einem Zürcher Restaurant, wo die TV-Verantwortlichen mit perlendem Wein auf das neue DRS-Format anstiessen. Dabei zeigte sich Marquard als «alter Hase», der schon davon redet, eine mögliche zweite Staffel moderieren zu wollen.
Klein Report: Ein Liebling der Print-Medien sind Sie schon lange. Jetzt werden Sie auch noch zum TV-Star. Balsam für Ihr Ego?
Jürg Marquard: «Nun, es stimmt, dass sich durch die Sendung `Traumjob` meine Medienpräsenz in den letzten Wochen sicher etwas verstärkt hat. Aber sie ist eigentlich nichts Neues für mich. Und ein Star, wenn auch ein kleiner, war ich schon als ich die Hitparade moderiert habe. Auch wenn das schon sehr sehr viele Jahre her ist.»
Sie standen für «Traumjob» manchmal morgens um drei Uhr vor der Kamera. Was hat Sie dazu bewogen, nicht nur diesen «Stress» auf sich zu nehmen, sondern als Ko-Produzent auch noch eine schöne Stange Geld zu investieren?
«Weil ich an das Format glaube. Ich finde `Traumjob` eine super Idee. Und sie bietet eine neue Herausforderung für mich. Das zählt für mich, darum bin ich dabei.»
Sie sind der Boss der Sendung, hätte Sie die andere Rolle, die des Kandidaten in jüngeren Jahren auch interessiert?
«Absolut. Aber ich glaube kaum, dass ich das harte Auswahlverfahren überhaupt erfolgreich hinter mich gebracht hätte. Schauen Sie, die meisten Kandidaten haben einen sehr guten beruflichen Hintergrund. Viele haben ein abgeschlossenes Hochschulstudium hinter sich oder haben sich berufsbegleitend an einer Fachhochschule weitergebildet. Ich habe nur das Wirtschaftsgymi mit der Handelsmatura gemacht. Klassische Quereinsteiger, wie ich einer bin, haben wir keine unter den Kandidaten und Kandidatinnen.»
Sie haben die Sendung mitproduziert. Wie gross war Ihr Einfluss bei der Wahl der Kandidaten tatsächlich?
«Es haben sich 400 Frauen und Männer beworben, 150 haben es ins erste Assesmentverfahren geschafft. Dann waren es schliesslich 40, dann 25. Von den letzten 25 habe ich mir jeweils Videomaterial angeschaut und mich intensiv mit ihnen auseinandergesetzt und meine Favoriten ausgewählt, die dann unter den 12 Kandidaten und Kandidatinnen auch berücksichtigt wurden.»
Der Erfolg von «Traumjob» hängt von der Quote ab. Welches sind Ihre persönlichen Erwartungen?
«Es ist sehr schwierig abzuschätzen, ob die Sendung ankommt oder nicht. Es wäre auch falsch sie mit `MusicStar` - einer klassischen Familiensendung - zu vergleichen, weil es im Schweizer Fernsehen noch nie etwas Vergleichbares gab. Natürlich hoffe ich auf eine möglichst gute Quote.»
Konkret?
«Wenn wir die Hälfte von `MusicStar` schaffen - also rund 400 000 bis 500 000 Zuschauer -, bin ich überglücklich.»
Falls die Sendung ein Erfolg wird, könnten Sie sich dann auch vorstellen, bei einer zweiten Staffel von «Traumjob» dabei zusein?
«Warum nicht, denn die Zusammenarbeit mit Ingrid Deltenre, Ueli Haldimann, Christoph Bürge und mit meinem Mitproduzenten Thomas Schaeppi war sehr professionell und ich habe viel übers TV-Handwerk lernen können. Wenn die Sendung beim Publikum ankommt, stelle ich mich auch gerne für eine zweite Staffel zur Verfügung.»
Sonntag
17.04.2005