Das zum Bertelsmann-Konzern gehörende Hamburger Verlagshaus Gruner+Jahr («Stern», «Geo») hat im abgelaufenen Jahr weniger Umsatz und Gewinn erzielt. Der Umsatz sank leicht von 2,86 Mrd. auf 2,83 Mrd. Euro und das Operating-Ebit gab von 277 auf 264 Mio. Euro nach. Die Umsatzrendite lag bei 9,3% (9,7%). Trotzdem machte Vorstandschef Bernd Kundrun auf optimistisch und sagte laut dem Branchendienst Kress an der Bilanzpressekonferenz: «Unser Kerngeschäft war nie in einer besseren Verfassung.» Insbesondere sei der Umsatz im Markengeschäft - Zeitschriften, Online, Merchandising, Messen - um 2% auf 2 Mrd. Euro gestiegen. «Erhebliche Fortschritte» habe die «Financial Times Deutschland» gemacht.
Damit habe sich G+J «rhetorisch vom Druckgeschäft distanziert», kommentierte der Branchendienst Horizont diese Aussage, obschon sich das Haus «immer noch als `Druck- und Verlagshaus`» bezeichnet. Der Umsatz im Beteiligungsbereich, in dem G+J auch seine Anteile an Europas grösstem Tiefdruckkonzern Prinovis - einem Joint Venture mit Axel Springer und Arvato - konsolidiert, sank 2007 um fast 8 Prozent auf 821 Millionen Euro. Das Ergebnis brach gar um ein Drittel auf 66 Millionen Euro ein (2006: 100 Millionen Euro). Gründe sind der Margenverfall durch Überkapazitäten im Druckmarkt, Anlaufverluste und Restrukturierungsmassnahmen, analysierte Horizont.
Freitag
21.03.2008