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Samstag
27.05.2006

Jetzt ist es endgültig: Nach fast einem halben Jahrhhundert ist Schluss mit der Schweizer Reiseveranstaltermarke Imholz. Ab August heissen die Katalogangebote und die Reisebüros nur noch TUI. Das drittgrösste Reiseunternehmen der Schweiz integriert laut einem Communiqué vom Freitag die Marke Imholz vollständig in die deutsche World of TUI. Damit wird der Integrationsprozess der TUI Suisse abgeschlossen, der vor vier Jahren begonnen hatte. «Durch den Namenswechsel wird die World of TUI für unsere Kunden besser wahrnehmbar», schreibt TUI-Suisse-Chef Martin Wittwer. Anderseits zitiert das Fachmagazin «Travel Inside» Firmengründer Hans Imholz mit den Worten: «Das ist schade.» Er sei über diesen Schritt nicht informiert worden «und schon etwas überrascht». Er sei überzeugt, dass man aus dem gut eingeführten Namen mehr hätte machen können, aber er könne «in diese Entscheidung nicht eingreifen.»

Die Marke Imholz ist 45 Jahre alt. 1961 hatte der Reisepionier Hans Imholz mit dem Direktverkauf von Ferien übers Telefon begonnen. 1989 übernahm Jelmoli 75% an der Hans Imholz Holding, womit das drittgrösste Reiseunternehmen der Schweiz, die Imholz-Jelmoli Reise-Gruppe, entstand. Vier Jahre später gab Hans Imholz das Verwaltungsratspräsidium auf und schied aus dem Gremium aus. TUI Suisse wurde 1996 gegründet. 1997 kam der Zusammenschluss von Imholz, TUI (Schweiz) und Vögele Reisen zur ITV. Ein Jahr später übernahm die deutsche TUI die Mehrheit, nachdem die Familie Vögele ihre Beteiligung fast gänzlich verkauft hatte. 1999 stieg dann auch Jelmoli aus dem Reisegeschäft aus. Dafür stieg Branchenleader Kuoni bei ITV mit einer Beteiligung von 49% ein. Die Verbindung hielt bis 2004, als Kuoni seinen Anteil an den grössten Reisekonzern Europas verkaufte. Damit besitzt TUI wieder 100% seiner Schweizer Reisetochter. Obwohl der Name Imholz aus den Katalogen verschwindet, wird er nicht ganz aufgegeben. TUI will ihn für spezielle Reisen verwenden.