«Justiça» von Maria Ramos ist am Dokumentarfilmfestival «Visions du Réel» in Nyon mit dem Grossen Preis ausgezeichnet worden. Der Film schildert die Mechanismen der Justiz in Brasilien. Ramos hatte bereits 1997 und 2001 am Festival in Nyon teilgenommen. In dem mit 15000 Franken preisgekrönten «Justiça» verfolgt sie das Geschehen vor Gericht mit bewusster Distanz. Auf diese Weise gelingt es ihr, die Mechanismen der Justiz blosszulegen.
Insgesamt wurden in Nyon elf Preise vergeben. Den mit 10000 Franken dotierten Preis der SRG SSR idée suisse erhielt der chinesische Film «Wellspring» von Sha Qing. Auch drei Schweizer wurden in Nyon ausgezeichnet. Dieter Fahrer gewann den ebenfalls mit 10000 Franken dotierten internationalen Wettbewerb mit seinem Film «Que sera?». Der Preis des Westschweizer Fernsehens ging an die Walliserin Emmanuelle de Riedmatten für ihren Film «Blandine et les siens». Sie schildert darin das Schicksal einer jungen Frau, die dem Genozid in Ruanda entgangen war. Während sieben Tagen wurden in Nyon 120 kurze oder lange Dokumentarfilme aus rund 30 Ländern gezeigt. Rund 25000 Zuschauer besuchten das Dokumentarfilmfestival - das entspricht den Zahlen des Vorjahres.
Sonntag
25.04.2004