Die Schweizer Militärjustiz hat im Zuge der Affäre um die Veröffentlichung eines geheimen Faxes über CIA-Gefängnisse einen Mann verhaftet. Nach einer Woche Haft kam er am vergangenen Mittwoch wieder frei. Gegen ihn läuft nun eine Voruntersuchung. Der Schweizer sei am 24. Mai verhaftet worden, bestätigte Martin Immenhauser, Informationschef der Militärjustiz, am Samstag auf Anfrage eine Vorabmeldung des «SonntagsBlick». Nach einer Woche sei der Mann wieder freigelassen worden, da der Haftgrund weggefallen sei.
Der Mann, dessen Identität die Militärjustiz nicht bekanntgibt, war wegen Verdunklungsgefahr inhaftiert worden. Nun läuft laut Immenhauser eine Voruntersuchung gegen den Schweizer. Diese wird zeigen, ob es zu einer Anklage kommt. Die Verhaftung sei allein von der Militärjustiz angeordnet worden. Die Bundesanwaltschaft sei dabei nicht involviert gewesen und habe den Verhafteten auch nicht befragt, betonte Immenhauser. Es war die erste Verhaftung in diesem Fall.
Sowohl die Militärjustiz wie auch die Bundesanwaltschaft untersuchen in der Affäre, wie es zur Veröffentlichung eines vom Schweizer Nachrichtendienstes abgefangenen Faxes des ägyptischen Aussenministeriums im «SonntagsBlick» gekommen war. Dabei geht es um mögliche Verletzung des Amtsgeheimnisses. Zwei Journalisten des «SonntagsBlick» wie auch der Chefredaktor waren in der Sache von der Militärjustiz bereits verhört worden. Die zwei Journalisten hatten kürzlich ein Buch zu der Affäre verfasst. Dort schrieben sie, das ägyptische Geheimdienst-Dokument sei in einem Intercity-Zug gefunden worden. Ein Zugreisender soll es gefunden und dem «SonntagsBlick» übergeben haben. Siehe auch: «SonntagsBlick»-Journalisten fünf Stunden lang verhört und Geheimer «SonntagsBlick»-Fax lag im Intercity
Montag
05.06.2006