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Mittwoch
15.03.2006

Der MAN-Konzern steigt überraschend aus dem Geschäft mit Druckmaschinen aus. Die Mehrheit an der Tochter MAN Roland werde an die Allianz verkauft, teilte MAN am Mittwoch in München mit. Damit trennt sich der MAN-Konzern von mehr als zehn Prozent seines Umsatzes und knapp 9000 Mitarbeitenden. MAN-Chef Hakan Samuelsson sprach von einer Weichenstellung. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Branchenexperten gehen von einem dreistelligen Millionen-Betrag aus. MAN Roland soll in einigen Jahren an die Börse gebracht werden. Der Konzern konzentriere sich jetzt auf vier wachstumsstarke Kernaktivitäten rund um Transport und Mobilität.

MAN gründet mit Allianz Capital Partners ein Gemeinschaftsunternehmen, das die Mehrheit an der MAN Roland Druckmaschinen übernimmt. Auf diesem Weg bleibt MAN mit 35% beteiligt. MAN Roland ist der zweitgrösste Druckmaschinenhersteller der Welt nach Heidelberger Druck und produziert vor allem in Augsburg und Offenbach. Die MAN-Tochter hatte jahrelang unter der Krise der Druck- und Zeitungsbranche gelitten. Nach einem harten Sparkurs im vergangenen Jahr war MAN Roland operativ deutlich in die Gewinnzone zurückgekehrt. Die Aktie von MAN legte nach der Ankündigung mehr als fünf Prozent auf 56,36 Euro zu, nachdem sie zuvor tiefer notiert hatte.