Die Mailänder Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal rund um den Medienkonzern Mediaset beantragt. Somit muss der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi mit einem neuen Prozess rechnen. Dem Politiker und 12 weiteren Verdächtigen werden unter anderem Bilanzfälschung und Steuerhinterziehung vorgeworfen, wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA berichtete. Mediaset gehört zum Berlusconi-Familienkonzern Fininvest. Unter den 14 Angeschuldigten sind Mediaset-Präsident Fedele Confalonieri, ein Tessiner Bankier sowie die Leiterin der Filiale von Berlusconis Familien-Holding Fininvest im Tessin. Sie sollen 420 Mio. Franken von Mediaset über zwei Briefkastenfirmen an Berlusconis Kinder Piersilvio und Marina geleitet haben.
Sohn und Tochter Berlusconi sind beide führend in das Familienimperium eingebunden, die 37-jährige Marina als Vizepräsidentin von Fininvest und der 35-jährige Piersilvio als Vizepräsident von Mediaset, das die drei Fernsehkanäle von Berlusconi unter einem Dach vereint. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit vier Jahren in dem Fall. Bei der Untersuchung geht es unter anderem um angebliche Schwarzgeldzahlungen der Berlusconi-Gesellschaften beim Erwerb von Filmrechten. Ein Teil der Gelder soll über Konten in der Schweiz geflossen sein. Siehe auch: Silvio Berlusconi hat Mehrheit an Mediaset abgegeben
Mittwoch
27.04.2005