Der Generaldirektor des ungarischen Telekom-Konzerns Magyar Telekom (MT), Elek Straub, ist am Montag nach einem Skandal um millionenschwere dubiose Beraterverträge zurückgetreten. Der 62-Jährige habe seinen Schritt auf einer Sitzung des Direktionsrates bekannt gegeben, teilte das Unternehmen in Budapest mit. Zu seinem Nachfolger wurde der US-Bürger Christopher Mattheisen ernannt. Die Magyar Telekom befindet sich im Besitz der Deutschen Telekom (DT).
Der Druck auf den Ungarn Straub, der seit elf Jahren an der Spitze der Magyar Telekom stand, wuchs massiv, nachdem das Unternehmen noch immer keine geprüfte Bilanz für das Jahr 2005 vorgelegt und in diesem Jahr noch keine reguläre Gesellschafterversammlung abgehalten hat. Die Bilanzprobleme ergaben sich, nachdem die beauftragten Buchprüfungsfirmen auf fragwürdige Beraterverträge gestossen waren, die die montenegrinische und die mazedonische MT-Tochter geschlossen hatten. Die MT hatte 2001 die Makedonski Telekomunikacii (MakTel) und im Frühjahr 2005 die Telekom Montenegro erworben.
Allein im Zusammenhang mit der montenegrinischen Tochter sollen Honorare von umgerechnet 7,74 Mio. Euro geflossen sein, ohne dass klar geworden sei, wofür diese Summen eigentlich ausgegeben wurden. Im Zusammenhang mit der mazedonischen MT-Tochter hatten Medien in Skopje schon früher über seltsame Firmengeflechte der ungarischen MakTel-Manager berichtet, über die bedeutende Geldbeträge in dunklen Kanälen versickert seien.
Dienstag
05.12.2006