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Montag
19.12.2011

Vor zwei Monaten erschien das deutschsprachige Magazin «Reportagen» erstmals auf dem Markt. Die Idee dahinter: Die Leserinnen und Leser sollen mit längeren Texten begeistert werden, mit «der Königsdisziplin des Journalismus», wie Chefredaktor Daniel Puntas Bernet sagte. Der Klein Report hat bei Bernet nachgefragt, wie sich «Reportagen» seit der Lancierung entwickelt hat.

Das Magazin komme - soweit sie das wahrnehmen würden - sowohl inhaltlich als auch formal sehr gut an, so Puntas. Insbesondere die Fokussierung auf Print und lange, erzählende Texte werde geschätzt, sagte er gegenüber dem Klein Report. «Wir erhielten viele Mails und mündliche Rückmeldungen, die zusammengefasst immer wieder dasselbe betonten: `Endlich macht es jemand, auf so etwas haben wir lange gewartet.`»

Die Anzahl der Leser könne er noch nicht beziffern, dafür sei es zu früh. Die Auflage betrug zum Start 20 000 Exemplare und ging in Deutschland, Österreich und der Schweiz in unterschiedlichste Verkaufs- und Promotionskanäle. «Sobald wir erste Absatzzahlen kennen, werden wir die Auflage entsprechend anpassen.» Mittelfristig würden neben dem Direktverkauf 15 000 bis 20 000 zahlende Abonnenten angestrebt.

«Reportagen» hat ein festes Redaktionsteam, arbeitet jedoch ebenfalls mit Autorinnen und Autoren zusammen. Dazu gehören etwa der Schriftsteller Urs Mannhart und die Radio-DRS-Korrespondentin Karin Wenger. Die Auswahl der Autoren kommt nicht von ungefähr. Puntas Bernet: «Wir überlegen uns, wer zu uns passen könnte, wer sich als Reporter hervortut, wer das Talent zum Geschichtenerzählen hat und gleichzeitig ein genauer Beobachter ist, wer zu spannenden Entwicklungen neue Ansätze aufzeigt», erklärte er gegenüber dem Klein Report. Sie würden viel lesen, um die besten Autorinnen und Autoren aufzuspüren und anzuschreiben.

In Deutschland und Österreich sei «Reportagen» gut gestartet, dies wohl auch, weil einige deutsche Medien wie etwa die «Berliner Zeitung» oder auch Deutschlandradio Kultur das Magazin aufgegriffen und ausführlich präsentiert hätten. In den beiden Ländern hätten sie jedoch deutlich weniger für die Bekanntmachung des Magazins getan.

Erwartungsgemäss sei der Inserateverkauf nicht einfach, da ein neuer Titel, der noch keine gesicherten Zahlen vorweisen könne, für viele auf den ersten Blick nicht eindeutig einzuordnen sei.

Hinsichtlich der Werbung meinte Daniel Puntas Bernet gegenüber dem Klein Report: «Momentan ist die Mund-zu-Mund-Propaganda unsere effektivste Werbung - und sie funktioniert gut, natürlich auch dank digitaler Kanäle sowie unserer Website und dem Blog.» Obschon eine klassische Imagekampagne für das Magazin zu teuer sei, «überlegen wir uns, die eine oder andere Werbemöglichkeit in dieser Richtung zu nutzen».

Was bei der Werbung noch nicht ganz klar ist, steht hingegen bei den Zielen für das nächste Jahr fest: «In dieser noch jungen Phase eindeutig: Sechsmal ein starkes Produkt zu machen.»