Für die Festschrift «Christophe Keckeis - Die Zukunft der Schweizer Armee» dürfen auf Befehl von Bundesrat Samuel Schmid keine Steuergelder aufgewendet werden. Auf die Verteilung des Buches an die höheren Offiziere muss verzichtet werden. Das Eidgenössische Departement für Verteidigung (VBS) teilte am Dienstag mit, nach Ansicht des Verteidigungsministers verdiene der Ende Jahr ausscheidende Chef der Armee, Korpskommandant Keckeis, eine Würdigung. Das Buch müsse jedoch vollständig privat finanziert werden. Berichte, die Armee habe 100 000 Franken bezahlt, um 5000 Exemplare des Buches zur Bilanz ihres Chefs zu erwerben, hatten für einiges Aufsehen gesorgt.
Nach Auskunft von Philippe Zahno, Kommunikationschef der Armee und Mitherausgeber des Buches, wäre eine Eigenproduktion des Buches durch die Armee viel teurer geworden. Zahno zeigte sich aber überzeugt, dass der Verlag Orell Füssli das Werk auch ohne den Grosseinkauf der Armee verlegt hätte. «Wir werden nun eine private Lösung suchen und finden», sagte Zahno auf Anfrage. Die Armee habe noch nichts bezahlt. Er sei froh, dass Bundesrat Schmid Klarheit geschaffen habe. Nun könne endlich über den Inhalt der Festschrift und nicht nur über deren Finanzierung diskutiert werden.
Im einem Radio-Interview hatte Christophe Keckeis vorgängig kein Verständnis für den Wirbel um das ihm gewidmete Buch zu erkennen gegeben. Er sei «etwas erstaunt, wie in diesem Land Gutes verschmutzt wird». Es gehöre wohl zum System in diesem Land, wenn das Buch nun von allen Seiten kritisiert werde, sagte er am Dienstag gegenüber Radio DRS . - Siehe auch: Politisches Nachspiel für Keckeis-Buch und Buch über Christophe Keckeis mit Armeegeld finanziert
Dienstag
20.11.2007