Die Wemf AG für Werbemedienforschung hat im Jahr 2011 die Verträge mit allen an der Studie teilnehmenden Verlagen gekündigt, um neue Verträge abzuschliessen. Grund dafür ist eine massive Preiserhöhung, bedingt durch die neu angelegte Studie Mach 3, welche im Jahr 2013 erstmals publiziert werden soll. Reichweitenärmere Titel trifft die Preiserhöhung im Verhältnis stärker als grosse Titel. Kleinere Verlage haben auf Basis der neuen Verträge schrittweise Preiserhöhungen von bis zu einer Vervierfachung der herkömmlichen Erhebungsgebühren bis im Jahr 2015 zu tragen.
Durch die Tatsache, dass die Wemf mit ihrer Mach-Studie über eine Monopolstellung verfügt, haben viele Kleinverlage zähneknirschend bisher die massive Preiserhöhung akzeptiert, wie der Klein Report in einer Umfrage feststellte. Äusserst fraglich ist aber, ob eine solche Verteuerung ohne Monopolstellung im «freien Markt» durchsetzbar wäre.
Eine weitere Problematik betrifft das Ausscheiden mehrerer, langjährig erhobener und etablierter Titel wie zum Beispiel die Architekturzeitschrift «Hochparterre», welche mit einer Auflage von 8000 Exemplaren die neue Mindestauflage von 10 000 Exemplaren für die Mach 3 nicht mehr erreicht, und somit grundsätzlich nicht mehr zur Teilnahme an der Studie zugelassen wird.
Die Unzufriedenheit kleinerer Verlage, die teils zu massiven Mehrausgaben für die Mach-Zahlen oder sogar zu einem Ausscheiden aus der Studie gezwungen wurden, steigt. Forderungen nach einer «abgespeckten» Mach-Variante für kleine Titel sind zwar noch nicht offiziell gestellt worden - die Rufe danach werden aber lauter, wie dem Klein Report zugetragen wurde. Weshalb nicht einen verkleinerten Datensatz (Fragekatalog) oder eine tiefere Publikationskadenz für kleinere Verlage zu günstigeren Konditionen anbieten? Die Wemf muss nichts dergleichen tun, da sie ja ein Monopol hat.
Die Tatsache, dass die Trägerschaft der Wemf aus «inoffiziellen» Vertretern der grossen Player in der Medienbranche besteht (VSW, Verband Schweizer Medien, Grossverlage), lässt bei den «Kleinen» schon fast Verschwörungstheorien aufkommen: Wird da die Wettbewerbsfähigkeit der Kleinverlage im Kampf um die Werbegelder gezielt geschwächt?, fragt sich der Klein Report. Und weshalb wird nicht erst einmal für einen offenen funktionierenden Markt gesorgt, wo doch alle so gerne von Vielfalt schwurbeln, die der Demokratie so gut tue. Vielleicht sollte man erst einmal dieses Problem (Mach 3) angehen, bevor nach «staatlich subventionierten» Printtiteln gerufen wird.