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Montag
03.05.2004

Zärtlichkeit kommt in unserem Alltag oft zu kurz, weiss «Tagblatt»-Sexualpädagogin Marlise Santiago. Und damit wir fern jeglichen Zärtlichkeitsschwundes über die morschen Tage kommen, liefert Santiago in der Montagsausgabe des «Tagblatts» gleich handfeste Tipps. Massagen im Freundinnenkreis werden da empfohlen. Doch was, wenn man keine Freundinnen hat oder an diesen vielmehr ihren lebhaften Geist als ihre öligen Knethände schätzt? «Wir haben das Geniessen verlernt. Die Hingabe an den Moment», malt die «Lust statt Frust»-Rubriken Autorin in düsteren Farben weiter. Ah, ja? Haben wir das wirklich? Und was heisst hier eigentlich «wir»? Mag sein, dass die allgemeine Lebensfreude in den letzten Wintermonaten merklich nachgelassen hat - doch jetzt, wo alles blüht, zirpt und duftet? Sinnesfreuden für Mann und Frau, so die blumige Anregung der Journalistin weiter, lassen sich auch mit sogenannt «frei erfundenen Selbstliebe-Ritualen» entfachen - fern ab jeglicher Berührungsgemeinschaft. Der Ich-hab-mich-lieb-Blick in den Spiegel - tönt ziemlich solo. Dann doch lieber ein Wohlfühlseminar mit Blindekuh-Picknick auf dem Uetliberg oder eine hitzige Partie Federball zu zweit.