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Montag
27.02.2006

Die Wohnung der britischen Kulturministerin Tessa Jowell in London ist im Auftrag der italienischen Polizei durchsucht worden. Jowell wird Komplizenschaft mit ihrem Mann, dem britischen Rechtsanwalt David Mills, vorgeworfen, der in einen angeblichen Korruptionsfall um den italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi verwickelt ist. Im Zentrum der Vorwürfe steht eine Hypothek, die Jowell auf ihrer Wohnung aufgenommen haben soll. Die Ermittler vermuten, dass dies ein Trick gewesen sei, um Schwarzgelder Berlusconis nach Grossbritannien zu schleusen, berichteten italienische Medien am Montag. Jowell beteuerte ihre Unschuld.

Mills ist eine Schlüsselfigur in einem umfangreichen Verfahren über Schwarzgelder und illegale Parteienfinanzierungen, die Berlusconis Medienkonzern Mediaset in den 90er Jahren angeblich gezahlt beziehungsweise getätigt haben soll. Dabei geht es um einen undurchsichtigen Kauf von Filmübertragungsrechten. Berlusconi wird verdächtigt, Mills im Jahr 1997 600 000 Dollar bezahlt zu haben, damit dieser in zwei Prozessen für Berlusconi aussagte, berichteten italienische Medien. Das Geld sei von einem Vertrauten Berlusconis auf ein Schweizer Bankkonto überwiesen worden, verlautete aus Mailänder Justizkreisen.