Geldsegen für Spatz und Bajour: Die Jury des vor einem Jahr gegründeten Media Forward Fund (MFF) hat die beiden digitalen Schweizer Lokalmedien mit Fördergeldern von je 400’000 Euro bedacht.
Das 2019 von Hansi Voigt gegründete Basler Portal Bajour, das täglich einen Newsletter verschickt, möchte mit der Förderung sein «Basel Briefing» mit «hyperlokalisierten News» auf die zehn einwohnerstärksten Vorortgemeinden von Basel ausweiten, schreibt der Media Forward Fund auf seiner Website.
Zudem will Bajour «informationspflichtige Gemeinden als finanzielle Kooperationspartner» gewinnen und neue zahlende Unterstützende und zusätzliche Werbeeinnahmen erschliessen.
Die Jury würdigt den Ansatz des «deep local journalism». Und auch der Versuch, Gemeinden als Einnahmequellen und Vertriebskanäle zu gewinnen, habe «das Potenzial, als Vorbild für lokaljournalistische Innovation für die gesamte DACH-Region zu dienen», so die Jury weiter.
Obwohl gerade in der Schweiz grosse Verwerfungen zwischen Gemeinden und Verlegern bestehen, speziell was die Gewaltenteilung betrifft. Wenn Gemeinderäte zu Geldgebern werden.
Der zweite Glückspilz ist das digitale Dorfzeitungsprojekt Spatz von Hannes Grassegger. Das Portal ist dabei, ein «Netzwerk KI-gestützter hyperlokaler Nachrichtenquellen via Newsletter und WhatsApp» aufzubauen.
Der Media Forward Fund unterstützt das Projekt ebenfalls mit 400’000 Euro. Spatz fülle mit seinen KI-generierten journalistischen Angeboten «jene Lücken im ländlichen Raum, die der traditionelle Journalismus hinterlassen hat», ist sich die Jury sicher. Das habe das Potenzial, dünn besiedelte Regionen mit Lokalnews zu versorgen.