Der Baselbieter Lokal-TV-Sender NordWest 5 (NW5) wagt am 1. Dezember als nw1 einen Neustart in der ganzen weiteren Region Basel. Verantwortliche sprachen am Donnerstag in Münchenstein BL vor den Medien von «Sanierung» und «Ausbau». NW5 arbeite derzeit intensiv an neuen Sendungen, Werbetarifen und dem Budget, sagte der frühere Radio-Basilisk-Chef Christian Heeb, der Ende Juli als NW5-Aktionär eingestiegen war - sein Radio hatte er an Tamedia verkauft. Inzwischen hat er bei NW5 die Geschäftsleitung interimistisch sowie das VR-Präsidium übernommen. Nach dem stürmischen Aufbau ist jetzt laut dem abgetretenen VR-Präsident Adar Tavor eine «straffe Konsolidierungsphase» nötig. Gemäss Heeb sind die Mittel für die «Sanierung» dank ihm selbst und der Elektra Birseck Münchenstein (EBM) vorhanden. Vom Aktienkapital von 600 000 Franken hält Heeb 40%, die EBM 57%.
Die EBM wolle mit NW5 weder Geld gewinnen noch verlieren, sagte Hausjurist Dominik Baier mit Verweis auf die Genossenschaftsbasis der EBM. Ihre Aktien sollten nach der Sanierung breit gestreut werden. Die NW5-Verantwortlichen gaben sich sehr optimistisch, weil der Sender Anfang Juli eine Konzession für das ganze Wirtschaftsgebiet mit 540 000 Personen in beiden Basel, dem Schwarzbubenland und dem Fricktal erhalten hat: Das mache ihn neu für nationale Werbung interessant. Laut Baier soll er bereits 2005 wieder schwarze Zahlen schreiben. Zahlen waren indes noch wenig zu haben. Baier schätzte das Budget für 2005 etwa auf eine bis 3 Mio. Franken - dies mit rund 30 Angestellten. Laut Heeb will der Sender jedoch schon bald «massiv ausbauen».
Offen ist die Frage nach Gebührensplitting-Geldern: Basel-Stadt hatte den Widerstand gegen die NW5-Konzessionsausweitung erst nach der Ankündigung von NW5, auf Gebührengelder zu verzichten, aufgegeben. Nun mag sich aber Baier nicht festlegen, und Heeb fände es ungerecht, wenn im gleichen Gebiet nur TeleBasel profitiert.
Donnerstag
18.11.2004