Das Kino soll sich nach Meinung von Aussenministerin Micheline Calmy-Rey «in den Dienst der Friedensförderung, der Entwicklungszusammenarbeit und der Verteidigung der Menschenrechte» stellen. Die Vorsteherin des Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) gab an einer Medienkonferenz am Samstag bekannt, dass der finanzielle Beitrag des EDA für das Filmfestival Locarno dieses Jahr 620 000 Franken betrage. Damit würden am Festival zwei Regionen - der Mekong und das Französisch sprechende Afrika - und eine Thematik - die Menschenrechte - unterstützt, wie die Aussenministerin ausführte. Das Geld aus dem EDA diene für «thematische Filme», sagte Calmy-Rey. Zudem setzt sie erstmals den Human Rights Award aus, der von einer eigenen Jury bestimmt wird.
Die vom EDA unterstützten Filme laufen in Locarno einerseits in der Sektion «Offene Türen», die diesmal unter dem Titel «Mekong» den drei Ländern Laos, Vietnam und Kambodscha gewidmet ist. Insgesamt laufen 23 Titel in dieser Sektion, berichtet die Nachrichtenagentur SDA am Samstag. Das Human-Rights-Programm umfasst 15 Titel, darunter die Schweizer Filme «Das Leid der anderen» von Peter Egloff und «Notre musique» von Jean-Luc Godard. Festivaldirektorin Irene Bignardi betonte, dass Locarno das «einzige wichtige Festival» sei, das Filme zum Thema Menschenrechte zeige. Schliesslich unterstützt das EDA eine Reihe von Kurzfilmen aus den französischsprachigen Ländern Afrikas, die im Rahmen der Kurzfilmsektion mit Filmen aus Frankreich, Belgien, Luxemburg, Québec und der Westschweiz zu sehen sind.
Sonntag
08.08.2004