Das Aushängeschild des Filmfestivals von Locarno ist grossen Schwankungen unterworfen. Mal macht das Wetter nicht mit, mal hält sich das Publikum zurück. Und mal kommt eben beides zusammen. Wie weit das an den Filmen liegt, ist schwer zu sagen. Deutlich zeigte sich jedenfalls ein Zuschauerschwund nach dem Höhepunkt «Nordwand» (7700 Besucher). Von da an (letzten Samstag) gings nur noch bergab. Die französische Romanze mit leicht bitterem Beigeschmack «La fille de Monaco» um einen Anwalt, der sich von einer blonden Tussi zum Hahnrei machen lässt, lockte noch 5700 Zuschauer. Die italienische Zeitreise über einen exzentrischen englischen Akademiker, «Lezione 21», schaffte noch 5300, das zuckersüsse Rührstück «Marcello Marcello» unter Schweizer Produzentenflagge (C-Films AG) sackte am 12. August bei schlechtem Wetter auf 4900 Besucher ab. Die Actionkomödie für Kinder, «Son of Rambow» verzeichnete 4700 Eintritte. Den Piazza-Tiefpunkt erreichte vorläufig das französische Drama «Khamsa» um den elfjährigen Marco, der bei Zigeunern in Marseille Zuflucht findet, am verregneten Donnerstagabend mit 3600 Zuschauern. Der Freitag sieht noch schlimmer aus, wenn Aliens bei den Wikingern wüten werden: «Outlander» dürfte angesichts der Wetterlage einen Piazza-Negativrekord erzielen - Alternativschauplatz Fevi hin oder her.
Samstag
16.08.2008