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Freitag
01.07.2005

Im Londoner Hyde Park und in 8 anderen Ländern trafen tausende Helfer am Freitag letzte Vorbereitungen für den weltweiten musikalischen Protest gegen die Armut. Allein für das Live-8-Konzert im Zentrum der britischen Metropole am Samstag hat Organisator Bob Geldof Tickets für 200 000 Menschen verteilen lassen. Er hofft, mit rund um den Globus zeitgleich stattfindenden Konzerten mehr als 2 Milliarden Menschen zu Aktionen für die Ärmsten der Welt zu mobilisieren. Als wichtigste Zielgruppe gelten die Teilnehmer am Gipfeltreffen der grössten Industrienationen (G8) in der nächsten Woche in Schottland. Von ihnen wird deutlich mehr Bereitschaft zur Linderung von Not und Elend erwartet als in der Vergangenheit.

Die Londoner Polizei hat sich unter Aufbieten aller Kräfte und mit einer Feriensperre auf das grösste Musikereignis eingestellt, das die britische Hauptstadt bisher erlebt hat. Gut 1000 Beamte sollen sich um die Sicherheit der Besucher und den Autoverkehr um die zentral gelegene Grünanlage kümmern. «Wir sind auf alles vorbereitet, auch auf etwaige terroristische Anschläge», versicherte Polizeichefin Helen Ball. Das Musikprogramm im Park soll mit Paul McCartney und U2 mit einer Version von «Sergeant Pepper`s Lonely Hearts Club Band» beginnen, berichtete am Freitag die Zeitung «The Sun» unter Berufung auf das noch geheime Programm. Coldplay bringe eine Version von «The Verve`s Bitter Sweet Symphony» mit Richard Ashcroft. Robbie Williams werde «Let Me Entertain You» singen, Elton John unter anderem «Saturday Night`s Alright For Fighting».

Gegen Ende sollen The Who unter anderem mit «Won`t Get Fooled Again», Pink Floyd mit «Wish You Were Here» und erneut Paul McCartney mit Songs der Beatles auftreten. Zu dem Konzert 20 Jahre nach Bob Geldofs spektakulärem Live-Aid-Konzert für Afrika wird kein Mitglied des Königshauses erwartet. Der «Daily Mirror» kritisierte am Freitag, dass auch die Söhne von Prinz Charles kein Interesse gezeigt hätten. «Es wäre für sie eine Gelegenheit gewesen zu zeigen, dass auch ihnen das Thema am Herzen liegt. Zusammen mit Landsleuten ihres Alters könnten sie sich dafür einsetzen, dass endlich die Armut beendet wird», meinte das liberale Blatt.