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Montag
24.05.2004

Bei manchen Literaturwettbewerben gibts - neben oder statt des Preisgeldes - Cornedbeef-Büchsen, Gläser voller Heringe oder Weinfässer zu gewinnen. Im Wallis, genauer gesagt in Leuk, winkt als Siegestrophäe hingegen ein fünfjähriges Wohnrecht - nicht irgendwo, sondern im Schloss. Und wie in allen Schlössern spukts auch dort. Die Berliner Autorin Felicitas Hoppe und der Dresdner Dichter Marcel Beyer können sich also auf abenteuerliche Nächte in Gesellschaft von Fledermäusen und Poltergeistern freuen. Die beiden sind die diesjährigen Sieger des Literaturpreises der Stiftung Schloss Leuk. Der sogenannte Spycher Literaturpreis ist einzigartig im Literaturbetrieb, weil er Schriftsteller für eine längere Zeit an eine Gegend - hier die «transitorische Sehnsuchtslandschaft» Wallis - bindet, wie es am Montag in einer Medienmitteilung hiess. Dass die Preisträger «so etwas wie ein virtuelles Heimrecht in Leuk geniessen», werde Spuren in der Region hinterlassen, schrieb die Projektleitung in ihrem Communiqué. Der Preis, der neben dem Wohnrecht auch Unkostenpauschale und Spesenkonto beinhaltet, wird Hoppe und Beyer am 26. September verliehen.