Mit Milliardenklagen gegen Linux-Anwender ist das US-Softwarehaus SCO Group in die Schlagzeilen geraten, und jetzt läuft der im US-Bundesstaat Utah domizilierten Firma schon wieder ein Grossinvestor davon. Die Risikokapitalgesellschaft BayStar Capital gab am Mittwoch bekannt, sie werde alle ihre 40 000 SCO-Vorzugsaktien an die SCO-Group zurückverkaufen. SCO beansprucht die Rechte am Computerbetriebssystem Unix für sich und wirft den Entwicklern des freien Systems Linux vor, Programmcodes aus Unix widerrechtlich verwendet zu haben. In diesem Zusammenhang hat SCO Milliardenklagen gegen den Computerkonzern IBM sowie gegen Linux-Anwender wie DaimlerChrysler und AutoZone eingereicht. In einem weiteren Verfahren streitet sich SCO um das Urheberrecht an Unix mit dem Softwarehaus Novell.
BayStar und die Royal Bank of Canada (RBC) hatten im Oktober 2003 rund 50 Mio. Dollar in die SCO Group investiert. Anfang Mai verkaufte die RBC zwei Drittel ihrer Anteile an BayStar und verwandelte den Rest der Vorzugsaktien in normale SCO-Papiere. Der Kurs fiel von seinem Rekordhoch im Oktober 2003 von 22,29 Dollar auf 4,75 Dollar. Der Ausstieg von BayStar wird von Branchenbeobachtern als schwerer Rückschlag für den Linux-Kläger gewertet. Allerdings bleibt SCO handlungsfähig, da nicht alle Aktien in bar zurückgezahlt werden mussten. Mehr dazu: Mydoom legt SCO-Website lahm
Mittwoch
02.06.2004