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Sonntag
07.03.2004

Die bei Millionen Fernsehzuschauern bekannte amerikanische Lifestyle-Unternehmerin Martha Stewart muss wegen Insidergeschäfte möglicherweise mit einer Busse von 250 000 Dollar und fünf Jahren Haft rechnen. Stewart ist im Prozess um den dubiosen Verkauf eines Aktienpakets schuldig gesprochen worden. Dabei soll sie nach dem Verkauf des Aktienpakets über ihre Beweggründe gelogen, mit ihrem Börsenmakler eine unwahre Geschichte ausgeheckt und bei der Untersuchung des Falls falsche Aussagen gemacht haben. Das Strafmass soll am 17. Juni verkündet werden.

Stewart nahm das Urteil nach Angaben von Prozessbeobachtern reglos entgegen. Sie verliess das Gericht durch einen Seiteneingang und beantwortete keine Reporterfragen. An der Börse wurde der Handel mit Aktien von Stewarts Lifestyle-Unternehmen ausgesetzt. Die Aktien waren zuvor 20 Prozent gestiegen.

Bei dem Verfahren ging es um Stewarts Verkauf eines Aktienpaketes im Dezember 2001. Stewart stiess Anteile an dem Pharmaunternehmen ImClone im Umfang von 228 000 Dollar ab. Das Unternehmen leitete ein Bekannter von ihr, der an dem Tag selbst versuchte, Aktien zu verkaufen. Er hatte zuvor erfahren, dass einem Medikament seiner Firma überraschend die Zulassung verweigert werden würde.