«Gemässigt Öffentlichkeitsarbeit betreiben» will die bisher gegenüber den Medien äusserst verschlossene deutsche Discount-Kette Lidl. Dies kündigt Klaus Gehrig, der als Komplementär der Dachgesellschaft Schwarz Unternehmens-Treuhand die strategischen Entscheidungen trifft, gegenüber dem «Handelsblatt» am Montag an. Die Öffnung geschehe jedoch langsam: «Wir werden das wohl dosieren», wird Gehrig im Branchendienst Horizont zitiert. Dabei werde jedoch nicht Firmengründer Dieter Schwarz sichtbar werden, sondern Gehrig selbst. Gehrig laut Horizont: «Ich habe bis jetzt jeden an die Wand genagelt, der bei uns Öffentlichkeitsarbeit betrieben hat. Jetzt mache ich es selbst.» Vorwürfe der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die am vergangenen Freitag die Arbeitsbedingungen bei Lidl stark kritisiert hatte, weist Gehrig zurück. Er könne zwar nicht ausschliessen, dass sich Führungskräfte in einzelnen Fällen nicht korrekt verhalten hätten. «Aber es gibt definitiv kein System», so Gehrig.
Montag
13.12.2004