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Freitag
21.01.2005

Im Kampf der Discounter hat Lidl bei den Werbeausgaben einen rund ein Drittel höheren Etat als Erzrivale Aldi. Der blaue Riese kontert: Demnächst soll es keine Aldi-Werbeblättchen mehr geben, der Konzern sattelt auf Hochglanzkataloge um, wie Spiegel.de schreibt.

18,2 Milliarden Euro an Bruttowerbeausgaben weist die neue Statistik von Nielsen Media Research für den deutschen Markt im Jahr 2004 aus. Ganz oben auf der Liste der Konzerne mit den höchsten Ausgaben für Reklame finden sich die Lebensmitteldiscounter Aldi und Lidl. Lidl erhöhte den Werbeetat auf 334 Millionen Euro, Aldi dagegen weist 245 Millionen Euro aus, berichtet die «Lebensmittel-Zeitung» (LZ). Dabei liefern sich die Erzrivalen weiter eine erbitterte Werbeschlacht um die Kunden.

In dieser Woche hat der Aldi-Süd-Konzern, den Karl Albrecht leitet, das Ende der Handzettel mit aktuellen Angeboten eingeläutet. Dort präsentiert der Discounter jetzt in Katalogform auf 20 Hochglanzseiten Themenwelten - ähnlich edel in der Erscheinung wie das Tchibo-Magazin, das die Hamburger Kaffee- und Hausbedarfskette seit Jahren anbietet. Bei Aldi Nord, geführt von Karls Bruder Theo Albrecht, werden dagegen zunächst weiterhin die Handzettel in den Märkten ausgelegt und verteilt.

Laut LZ gibt es sowohl bei Aldi als auch beim Lidl-Konzern, der in den vergangenen Monaten bereits regional Hörfunk-Spots ausstrahlte, Überlegungen, mittelfristig auch in den Fernseh-Werbemarkt einzusteigen. Bisher nutzt unter den Lebensmitteldiscountern lediglich Plus das Medium. «Wer verkaufen will, muss emotionalisierte Bedürfnisse wecken», begründete Plus-Einkaufschef Alfred Glander in der LZ den Schritt.

Bundesweit an der Spitze bei den Werbeausgaben liegen laut Nielsen Technik-Märkte wie Saturn oder Media Markt. Neu auf Platz 9 unter Deutschlands werbeaktivsten Unternehmen (Auswahl Handel und Ernährungswirtschaft) findet sich in der Nielsen-Statistik die Rewe-Tochter Penny - der Etat wurde im Vergleich zum Vorjahr um 39% auf 64 Millionen Euro aufgestockt.