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Montag
12.12.2005

Die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen ist schockiert über den gewaltsamen Tod des libanesischen Journalisten und Politikers Gebran Tueni. «Nach dem Mord an Samir Kassir im Juni dieses Jahres verliert der Libanon mit Tueni einen weiteren führenden Journalisten», so Reporter ohne Grenzen. «Wir trauern mit Tuenis Familie und Kollegen. Wir werden so lange auf die Wahrheit drängen, bis die Verantwortlichen gefunden und bestraft sind.» Die Organisation verlangte eine internationale Kommission zur Untersuchung aller Attentate sowohl auf Politiker als auch auf Journalisten. Ansonsten werden weitere Anschläge folgen.

Der neueste Mord erscheint aus Sicht von Reporter ohne Grenzen als reine Provokation: Am Dienstag berichtet ein UN-Ermittlerteam unter Leitung des Berliner Oberstaatsanwaltes Detlev Mehlis dem Weltsicherheitsrat in New York über den Mord an Rafik al-Hariri, dem ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten. Der syrische und der libanesische Geheimdienst sollen in das Attentat verwickelt gewesen sein. Hariri hatte, ebenso wie Tueni und Kassir, eine sehr kritische Einstellung gegenüber der ehemaligen Besatzungsmacht Syrien. Auch auf die Fernsehmoderatorin May Chidiac wurde im September ein Attentat verübt, das sie schwer verletzt überlebte. - Mehr dazu: Weltzeitungs-Vereinigung verurteilt Ermordung von Gebran Tueni