Content:

Freitag
05.01.2007

Nach der Rettung durch eine millionenschwere Finanzspritze soll die französische Zeitung «Libération» schon im nächsten Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben. Grossaktionär Edouard de Rothschild sagte der Zeitung «Le Monde» vom Samstag, der Rettungsplan sehe ab Ende 2007 ausgeglichene Ergebnisse und für 2008 einen Gewinn vor. Am Mittwoch hatte die Belegschaft durch einen Verzicht auf ihr Vetorecht den Weg für die Sanierung freigemacht. Rothschild, der 38,8 Prozent an der nach den 68er-Unruhen von Jean-Paul Sartre gegründeten «Libé» hält, schiesst nun fünf Millionen Euro ein; weitere zehn Millionen Euro kommen von neuen Investoren. Im Zuge der Sanierung fallen 76 der bisher 276 Stellen beim Links-Blatt weg.

Die Namen der neuen Investoren wurden am Donnerstag bekannt gegeben. Es handelt sich um den Mitbegründer der italienischen Zeitung «La Repubblica», Carlo Caracciolo, den französischen Taxi-Betreiber und Ex-Canal-Plus-Chef André Rousselet, den Mode- und Medienunternehmer Pierre Bergé sowie den Philosophen und Schriftsteller Bernard-Henri Lévy. Die «Libération» schloss das vergangene Jahr mit einem Verlust von zwölf Millionen Euro ab. Hintergrund der Krise ist ein massiver Leserverlust, unter anderem wegen der Konkurrenz durch Gratiszeitungen und das Internet. - Mehr dazu: Belegschaft von «Libération» ist für Sanierungsplan