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Mittwoch
18.08.2004

Bundesrat Moritz Leuenberger hält nichts von einem generellen Handyverbot im Auto. «Mit einem totalen Handy-Verbot auch ab Freisprechanlage habe ich Mühe», sagt er in einem Interview der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Mittwoch. «Da lenkt das Radio oder manches Gespräch mit dem Mitfahrer oder auch ein nervendes Kind auf dem Rücksitz genauso ab», gibt Leuenberger zu bedenken. Die Verhältnismässigkeit müsse gewahrt werden. Wichtig sei, dass im Auto ein Handy am Ohr konsequent geahndet werde.

Damit stellt sich Leuenberger gegen einen Vorschlag aus seinem Departement. Das Bundesamt für Strassen (Astra) hatte vergangene Woche über 100 Massnahmen für mehr Sicherheit im Verkehr vorgeschlagen, darunter ein generelles Handy-Verbot während des Autolenkens. Bereits heute ist das Telefonieren mit einem Mobiltelefon am Ohr im Auto verboten. Über eine Freisprechanlage sind Gespräche aber erlaubt. Allerdings kann ein Lenker, der telefoniert und einen Unfall verursacht, schon heute dafür belangt werden.

Definitiv verabschiedet sind die Vorschläge des Bundesamtes noch nicht. Die Liste muss von den zuständigen Fachgruppen noch bereinigt werden. Ende Jahr geht sie ans Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek). Ein Entscheid des Bundesrats wird auf Mitte nächsten Jahres erwartet.