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Dienstag
27.03.2012

Anlässlich einer dreitägigen Katastrophenübung in Genf wurde Mitte März geprüft, ob sich die Schweizer Rettungskette im Ernstfall auf die Hilfe des Online-Lebensmittelhändlers Le Shop verlassen könnte. Die Migros-Tochter soll künftig die einsatzbereite Teamverpflegung bewirtschaften und Lieferungen innert nur fünf Stunden garantieren.

Die Logistikpartnerschaft der Humanitären Hilfe des Bundes mit LeShop.ch ist für beide Partner eine neue Form der Zusammenarbeit, die im Rahmen der Übung «Achilles» erstmals getestet worden ist. Vom 13. bis 15. März wurde der Grossraum Genf zum Krisengebiet. Die Schweizer Rettungskette, die weltweit bekannte UN-klassifizierte Rettungscrew, übte hier im fiktiven Land «Romandia» den Ernsteinsatz.

Spezialisten des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe SKH, des EDA, des Departements für Verteidigung, Bevölkerung und Sport (VBS) und des Schweizerischen Vereins für Such- und Rettungshunde (Redog) wurden mit den Schäden eines Erdbebens der Stärke 6,6 konfrontiert. Nach solchen Katastrophenfällen ist das Einsatzinstrument Rettungskette Schweiz gewöhnlich innert zehn Stunden ab Hilfsentscheid in der Luft - mit Infrastruktur und Lebensmitteln für die autonome Verpflegung eines 100-köpfigen Rettungsteams.

«LeShop.ch lagert im Auftrag der Logistiksektion der Humanitären Hilfe jederzeit einen Vorrat von rund 50 Produkten und liefert im Ernstfall innert maximal fünf Stunden an den Mobilisierungsort am Flughafen Zürich», teilte der Online-Lebensmittelhändler am Montag mit. Die über 1000 Kilo schwere Lieferung umfasse haltbare Lebensmittel wie Konserven, Instant-Suppen, Trockenwaren oder Getränke. Besonders grosse Bedeutung habe die ununterbrochene Lieferbereitschaft: LeShop.ch garantiere die Sofortlieferung 365 Tage im Jahr rund um die Uhr.

Die Rettungskette Schweiz kommt vor allem bei Erdbeben im Ausland zum Einsatz. Sie setzt sich aus privat- und öffentlich-rechtlichen, zivilen und militärischen Partnerorganisationen zusammen, die im Einsatzfall unter der Leitung der Humanitären Hilfe des Bundes stehen. Im Vollbestand umfasst die Rettungskette rund 100 Personen, darunter Generalisten und weitere Spezialisten, Hundeführer, Retter sowie Notärzte, 18 Katastrophenhunde und 16 Tonnen Material. Je nach Lage können auch nur einzelne Module eingesetzt werden.