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Sonntag
15.08.2004

Dem einstigen Medienmogul Leo Kirch könnte schon bald eine dicke Rechnung über 300 Mio. Euro ins Haus flattern. So viel verlangt das Finanzamt, wie das Nachrichtenmagazin «Focus» berichtet. Bei der Steuernachzahlung handelt es sich um eine Korrektur der Ertragssteuer seit dem Jahr 1993. Grund ist, dass Leo Kirch seinen Filmstock zu hoch abgeschrieben habe und so der Gewinn zu niedrig ausgewiesen worden sei. So wurden die Filme von Kirch bereits im ersten Jahr zu 80 Prozent abgeschrieben, obwohl die Streifen teilweise 15 Jahre und länger laufen. Nach dem Zusammenbruch der Kirch-Gruppe will das Finanzamt nun rückwirkend nur noch niedrigere Sätze anerkennen. «Wir wehren uns mit allen rechtlichen Möglichkeiten», erklärte Kirch-Anwalt Wolf-Rüdiger Bub, der die Forderungen des Finanzamts bekämpft, dem «Focus». Am Ende könnte die ganze Angelegenheit beim Bundesfinanzhof landen.