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Dienstag
07.12.2004

Der chinesische Computerhersteller Lenovo wird voraussichtlich die PC-Sparte von IBM übernehmen. Laut der deutschen Ausgabe der «Financial Times» vom Dienstag will das Unternehmen die 1,5 Mrd. Dollar schwere Übernahme in bar und mit eigenen Aktien bezahlen. Durch den Kauf der IBM-PC-Sparte steigt Lenovo zum weltweit drittgrössten Computerhersteller auf. IBM dürfte im Zuge des Geschäfts mehr als 5% der Anteile am chinesischen Wettbewerber erhalten. Wie eingeweihte Kreise berichteten, sind die Verhandlungen bereits fortgeschritten. Schon in dieser Woche könnte die Übernahme verkündet werden. Allerdings sind die Gespräche derzeit noch in einer heiklen Phase. Sollten die Verhandlungen scheitern, wird die PC-Sparte Beobachtern zufolge an eine amerikanische Beteiligungsgesellschaft verkauft.

Mit dem Verkauf trennt sich IBM von einem seiner traditionsreichsten Geschäftsbereiche. Das US-Unternehmen verkauft zur Zeit Desktop- und Laptop-Computer in mehr als 100 Ländern. Teil des Geschäfts wäre der Markenname Think, der laut Branchenkennern dank seiner Verknüpfung mit den Laptops der Serie Thinkpad einen hohen Wert besitzt. Eine Übernahme durch Lenovo würde unterstreichen, welche Macht Chinas aufstrebende Billiglohnhersteller inzwischen auf dem internationalen IT-Markt entwickelt haben. Lenovo würde im Rahmen des Kaufs wohl auch das Recht erhalten, in den ersten Jahren den Markennamen IBM zu verwenden. Indem IBM eine Beteiligung an Lenovo als Teil des Kaufpreises für die PC-Sparte akzeptiert, sichert sich der US-Konzern Einfluss auf die weiteren Geschicke der Sparte. - Mehr dazu: IBM will PC-Sparte verkaufen