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Mittwoch
23.11.2005

Der kriselnde Kamerahersteller Leica will in zwei Jahren wieder schwarze Zahlen schreiben. Dies soll über einen Stellenabbau und mit neuen digitalen Produkten geschafft werden. «Nicht mehr der Kampf um das kurzfristige Überleben, sondern die mittel- und langfristig erfolgreiche Neuausrichtung ist unser wichtigstes Ziel», sagte Leica-Chef Josef Spichtig am Mittwoch an der Generalversammlung des traditionsreichen Unternehmens. Wie viele Stellen auf der Kippe stehen, sagte er angesichts der laufenden Verhandlungen mit dem Betriebsrat nicht. Die Leica Camera AG beschäftigt weltweit 996 Mitarbeitende, davon 400 in Solms. In den vergangenen vier Jahren hat Leica rund 400 Stellen abgebaut.

Leica will nun die Marktposition mit neuen digitalen Produkten in Fotografie und Sportoptik stärken. Dafür sollen strategische Partnerschaften mit Unternehmen ausgebaut werden. Vor allem in der Sportoptik sieht Leica gute Wachstumschancen. Das Unternehmen war unter dem Druck der boomenden Digitalfotografie in die tiefste wirtschaftliche Krise seit ihrem Börsengang 1996 geraten. Vor drei Monaten hatte sich der Kamera- und Fernglashersteller das nötige Geld für seinen Rettungsplan in Höhe von fast 23 Mio. Euro mit einer Kapitalerhöhung gesichert.