Die grösste französische Tageszeitung «Le Monde» ist auf der Suche nach möglichen Finanzpartnern, die sich an dem Unternehmen beteiligen sollen, berichtet das «Wall Street Journal» vom Mittwoch. Sinkende Verkaufszahlen, rückläufige Einnahmen aus dem Anzeigenmarkt und fallende Leserzahlen brachten der beliebtesten Tageszeitung Frankreichs im vergangenen Jahr einen Verlust von 25 Mio. Euro, schreibt dazu der Branchendienst Pressetext.austria. Insgesamt seien bereits 190 Mitarbeitende entlassen worden.
Die schwierige Situation von «Le Monde» resultiere aus einer Reihe von Umbrüchen in der französischen Zeitungsindustrie. So ist der Flugzeugmilliardär Serge Dassault (Mirage) seit Anfang diesen Jahres Besitzer der Verlagsgruppe Socpresse, zu der «Le Monde»-Erzrivale «Le Figaro» gehört. Das Familienunternehmen Lagardère SCA besitzt bereits einen grossen Teil der französischen Regionalzeitungen, während der Milliardär François Pinault am Politwochenmagazin «Le Point» und an «Le Monde» beteiligt ist. «Le Mondes» bisherige komplexe Besitzstruktur garantiert laut eigenen Angaben die redaktionelle Unabhängigkeit. 53% aller Beteiligungen sind auf innerbetriebliche Aktionäre und Mitarbeiterfonds verteilt. - Mehr dazu: Lagardère steigert Umsatz, «Le Figaro» mit neuer Führungsriege nach Dassaults Geschmack und «Le Monde» will bis zu 100 Mitarbeitende entlassen
Mittwoch
10.11.2004