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Donnerstag
01.10.2015

Medien / Publizistik

Klein_Report_Le_Matin_Qiva

«Le Matin» begibt sich unter die Spieler und Hellseher, um Leser an sich zu binden. «Wer gewinnt die Eidgenössischen Wahlen 2015?», «Wer gewinnt die Fussballweltmeisterschaft?» oder «Wen wird Prinz Harry heiraten?»: Auf solche Fragen kann das neue Prognosespiel Qiva «in 80 Prozent der Fälle das richtige Ergebnis» liefern, verkündet das welsche Tamedia-Blatt am Dienstag.

Wer sich in die Qiva-Spielkonsole einloggt, kriegt auf eine vorgegebene Frage eine Handvoll Antworten vorgeschlagen. «Leistungsstarke Algorithmen» werten die akkumulierten Tipps der Leser laufend aus, weshalb es sich nicht einfach um eine Umfrage handle, wie Tamedia betont.

Das Ziel der Leserbindung ist dem Spiel auf die Stirn geschrieben. Jeder abgegebene Tipp spielt Punkte auf dem persönlichen Konto ein, die Punkte wiederum lassen sich in Preise ummünzen. «Wichtig ist, so oft wie möglich teilzunehmen», wird den Punktejägern geraten.

«In den kommenden Monaten wird `Le Matin` das Spiel am Bildschirm und in der Print-Ausgabe ausbauen», sagte Grégoire Nappey, Chefredaktor des Titels. «Wir planen weitere attraktive Entwicklungen und Neuheiten für das Westschweizer Publikum.»

Ob dieses «ambitiöse Projekt, das Information und Unterhaltung kombiniert», den Strukturwandel in der Presselandschaft zugunsten von «Le Matin» beeinflussen kann, steht in den Sternen. Den Algorithmus hierzu hat auch die erfinderische Tamedia noch nicht gefunden.