Die erste Gratiszeitung für die Romandie, «Le Matin Bleu» aus dem Haus Edipresse, ist am Montag erstmals im Raum Genf-Aigle-Fribourg verteilt worden, und das Echo des Publikums sei «sehr sehr gut» gewesen, sagte Chefredaktorin Catherine Maret am Montagnachmittag zum Klein Report. Es seien ihr keine negativen Reaktionen zu Ohren gekommen, erzählte sie, auch nicht, als sie an einer Lokalradiostation direkt von Leserinnen und Lesern befragt werden konnte. Mitarbeitende des Verlags haben am Montagmorgen in 44 Westschweizer Städten und Gemeinden die erste Ausgabe an Pendler verteilt, und schon um etwa 9 Uhr seien die Boxen leer gewesen, hat Chefredaktorin Maret beobachtet. In den Bahnhöfen von Genf, Lausanne oder Freiburg gab es kaum jemanden, der sich nicht ein Exemplar griff, um sich die Warte- oder Reisezeit zu verkürzen. Die 48 Seiten der Startauflage mit vielen ganzseitigen Inseraten und sogar zwei Doppelseiten von Manor täuschen allerdings, räumte «Le-Matin»-Direktor Théo Bouchat dem Klein Report gegenüber ein: «Ab morgen kommen wir mit 32 Seiten und müssen derartige Umfänge erst erarbeiten.»
Auf der Titelseite brachte das neue Gratisblatt die SMS-Abstimmung im zürcherischen Bülach sowie den Dauerbrenner Glion-Tunnel, der nach 14-monatiger Bauzeit mit Dauerstaus am Donnerstag wieder normal befahrbar sein wird. Der «Matin Bleu» sei dem altbekannten orangen «Le Matin» schon sehr ähnlich: Viele kleine Artikel die auf Sensation machten, sagte ein Genfer Passant. Noch ähnlicher ist der «blaue Morgen» freilich der Tamedia-Pendlerzeitung «20 Minuten», die ab März als «20 Minutes» ebenfalls auf den welschen Markt kommen soll. Edipresse geht davon aus, dass die 100 000 gedruckten Exemplare von rund 180 000 Menschen gelesen werden. Zusammen mit der geschätzten Leserzahl von über 350 000 des «Le Matin» möchte Edipresse 500 000 Leserinnen und Lesern erreichen. - Mehr dazu: Auf «Le Matin Bleu» folgte die blaue Nacht, Am Montag gehts los mit «Le Matin Bleu», Peter Rothenbühler glaubt noch nicht an «20 Minutes» und Tamedia startet Westschweizer «20 Minutes»
Montag
31.10.2005