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Freitag
08.09.2006

Magere Models dürfen an der Madrider Modewoche «Pasarela Cibeles» künftig nicht mehr teilnehmen. Rund ein Drittel der Bewerberinnen für die diesjährige internationale Modenschau lehnten die Veranstalter wegen Untergewichts ab. Wie die spanische Presse am Freitag berichtete, dürfen nur Models, die gesund und nicht abgemagert aussehen, bei der Szene-Show über den Laufsteg stolzieren. Bei einer Grösse von 1,75 Meter müsse ein Model mindestens rund 56 Kilogramm wiegen. Die Modenschau beginnt am 18. September in der spanischen Hauptstadt.

Hintergrund des Teilnahmeverbots sind eine Empfehlung des spanischen Parlaments von 1999 sowie anhaltende Proteste von Verbraucherverbänden. Das Bild zu dünner Models könne die ohnehin verbreiteten Krankheiten Magersucht und Bulimie bei Jugendlichen fördern. Es entstehe eine falsche gesellschaftliche Idealvorstellung, warnen die Politiker immer wieder. Die Veranstalter der «Pasarela Cibeles» reagieren jetzt als erste Modenschau auf diese Empfehlungen.

Ausschlaggebend sei der «Body Mass Index» (BMI), der sich aus dem Körpergewicht dividiert durch das Quadrat der Körpergrösse errechne. Teilnehmen dürfen nur noch Models mit einem BMI über 18. Konfektionsgrössen seien nicht aussagekräftig, hiess es in Madrid. Liege der BMI unter 16, müsse man von Magersucht oder Bulimie ausgehen. Die Bedeutung des Problems sei auch allen spanischen Designern bewusst. Es sei wichtig, die Modebranche für diese Problematik zu sensibilisieren, hiess es.