Der US-Softwarekonzern Microsoft hat in letzter Minute neue Vorschläge zum Wettbewerbsstreit mit der EU-Kommission eingereicht. Die EU hatte Strafgelder angedroht, sollte Microsoft nicht bis Dienstag um Mitternacht reagieren. Der Sprecher der EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes bestätigte am Mittwoch in Brüssel «Kontakte bis spät in die Nacht». Er fügte hinzu: «Die Kommission wird nun sorgfältig das prüfen, was auf dem Tisch liegt.» Mit raschen Ergebnissen wird dabei nicht gerechnet.
Microsoft bestätigte einen neuen Vorschlag. Das Unternehmen warte jetzt auf die Reaktion der Kommission. Beim Streit geht es um die Offenlegung von Schnittstelleninformationen und das Angebot eines Windows-Systems ohne das Multimedia-Abspielprogramm Media Player. Damit soll anderen Anbietern derartiger Software eine Marktchance gegeben werden. Diese Sanktionen hatte die Kommission im März 2004 verhängt. Kroes hatte Microsoft ein Ultimatum bis Dienstag um Mitternacht gesetzt. Falls die Kommission die Zusicherungen für unzureichend hält, drohen Microsoft - zusätzlich zum schon geleisteten Rekordbussgeld von 497 Mio. Euro - tägliche Strafgelder von bis zu 5% des Weltumsatzes. Das wären etwa 5 Mio. Dollar täglich. Eine Entscheidung wird frühestens Ende Juli erwartet. Mehr dazu: Woche der Entscheidung für Microsoft beginnt in Brüssel
Mittwoch
01.06.2005